Oft werde ich gefragt:
„Was hältst du eigentlich von Esoterik?“ oder: „Wie findest du Spiritualität?“
(Eine Frage, die mich ehrlich gesagt jedes Mal fast dazu verleitet zu antworten:
„Wie soll ich sie schon finden? Einfach, indem ich suche?“)
Diese Fragen mögen daran liegen, dass ich mich öfter in TamanGa aufhalte – zum Arbeiten, aber auch einfach nur so.
Einfach, weil es ein wundervoller Ort ist. Ein Ort, an dem Menschen über sich hinauswachsen, sich selbst finden,
manchmal über andere stolpern und sich gelegentlich in der eigenen Räucherwolke verlieren. Ein Ort zum fasten, ankommen und loslassen.
Heute habe ich mal wirklich darüber nachgedacht.
Und eigentlich habe ich nur eine ganz kleine Meinung dazu.
Spiritualität?
Die finde ich ziemlich cool. Da geht’s um Tiefe, Verbindung, Stille, Erkenntnis.
Um dieses leise „Mehr“, das zwischen den Momenten auftaucht.
Um das Gefühl, dass alles zusammenhängt – ohne dass man dafür Eintritt bezahlt.
Spirituell zu sein bedeutet für mich, still zu werden, ohne gleich zu verschwinden.
Esoterik?
Tja. Das ist für mich – und das ist wirklich nur mein ganz persönliches Empfinden – Spiritualität mit einem Klappstuhl und einer Rechenmaschine.
Esoterik sitzt irgendwo am Rand einer Wiese, zehn Zentimeter über dem Boden schwebend,
verlangt Horrorpreise dafür, dass die Sonne scheint – und im Hintergrund zählen ein paar Zimbeln leise die Münzen.
Und ich? Ich steh am Rand. Mit einem Kaffee in der Hand.
Zwischen Räucherstäbchen und Realismus.
Ich atme, lächle – und denk mir: „Schön, dass wir alle so verschieden klingen – erst das ergibt eine Symphonie.“
Warum ich das geschrieben habe?
Weil man manchmal erklären will, warum man mit einem liebevollen Grinsen auf dem Boden bleibt –
auch wenn andere zehn Zentimeter darüber schweben.
Weil Humor manchmal das ehrlichste Gebet ist, das man sprechen kann.

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