Oder: Die Bahnschwelle in mir grüßt den Sonnenaufgang
Genuss(voll) Fasten mit Yoga.
Mein Körper: „Ich bin nicht gemacht für Positionen, bei denen mir meine eigene Kniekehle in die Augen schaut und mir die Meinung sagt.“
Katja Eren, die Yogalehrerin, sprach von fließenden Übergängen. Ich dachte an fließende Verknotung.
Bonus: +4 auf Dehnung, -3 auf Eleganz, aber immerhin +10 auf Mitgefühl mit allen, die jemals versucht haben, ihren Bauchnabel zu grüßen.
„Sonnengruß mit Brustsichtschutz – mein Weg zur inneren Elastizität“
Manche erreichen im Yoga tiefe Entspannung.
Ich erreiche: Neue Ausblicke auf Körperstellen, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existieren, Selbstzweifel und die Erkenntnis, dass mein Bauchnabel vermutlich ein Horoskop über mich geschrieben hat, das ich nie zu Gesicht bekomme.
Weil da Brüste sind. Große, lebendige, echte Brüste.
Und nein – ich falte mich nicht geschmeidig wie ein Schweizer Taschenmesser zusammen und bin auch nicht aus Gummi.
Ich bin eher so: Wohnzimmersofa auf halber Klappeinstellung. Ohne Rückweg. Auf Grund von Rücken. Einmal unten, brauche ich kein „Ausatmen“ – ich brauche ein Entfaltungsseminar mit pädagogischer Begleitung. Und eventuell ein Rollkommando, um mich wieder aufzurichten.
Namasté, du flexible Welt. Ich mach mit. Aber mit Humor. Und sehr stabilem BH.
Während andere elegant durch den Sonnengruß fließen, wälze ich mich zwischen Asana und „Ach, na sag bloß“ durch eine Sequenz, die sich anfühlt wie Origami mit geknautschten Bandscheiben.
Katja, die Yogalehrerin sagt: „Spürt eure Verbindung zur Erde.“
Ich denke: „Ich bin fest verwurzelt. In dieser Yogamatte. Seit drei Minuten.
Bitte lasst mich zurück. Erzählt meiner Familie, ich sei stark gewesen.“
Mein Bauchnabel? Unauffindbar. Blockiert durch eine Brustfront, die sich weigert, an der spirituellen Entfaltung teilzunehmen.
Sie ist mehr so: „Wir waren schon immer hier. Mach du ruhig deinen herabschauenden Hund.
Wir beobachten das aus sicherer Lage.“
Ich atme. Ich fluche. Ich dehne meine Selbstachtung.
Denn irgendwann – in einem ganz bestimmten Winkel, bei einer ganz bestimmten Drehung,
wenn der Tee vorher stimmt und niemand zuschaut – dann streife ich kurz die Ahnung von Geschmeidigkeit.
Und das reicht. Für heute.
Ich glaube, ich mache das nochmal.
Trotz meiner Unbeweglichkeit hat Katja es geschafft, mich durch diese Stunde zu führen und mich motiviert, weiter zu üben.
Irgendwie habe ich das Gefühl, jetzt ein kleines Stück elastischer zu sein.
Und das fühlt sich gut an.
Danke, Katja – für diese alles in allem tolle Erfahrung.
Du bist wirklich wunderbar.
Warum ich das geschrieben habe?
Weil ich jetzt wieder in meinem gemütlichen Caddy auf der Matratze liege. Wenn ich mich nicht bewege, schweigen auch meine Muskeln. Und weil ich mich davon ablenken muss, darüber nachzudenken, ob ein Stück von dem Armaflex, mit dem ich Autodach gedämmt habe, das Fasten unterbricht. Irgendwie sieht es appetitlich aus…
Wenn du auch mal an diesen paradiesischen Ort reisen magst – hier findest Du alle Informationen dazu: TamanGa
Katja begleitet hier öfter Seminare in TamanGa mit so viel mehr als nur Yoga. Ihr eigenes Studio findest du HIER
Weitere Blog-Artikel findest du HIER

Kommentar verfassen