Mit dem „Fastentagebuch 5“ endet meine kleine Reihe
Meine Zeit des Fastens in TamanGa ist vorbei. Jetzt sitze ich hier auf einer wunderschönen Wiese am Schwimmteich und kaue glücklich auf einem Stück Feige herum, frisch vom Baum gepflückt. (Endgegner Selleriestange: traurige 0 Punkte. Endgegner Feige: volle Punktzahl.)
Es war toll – auch wenn ich vor zwei Tagen beim Riechen an einem Stück rohen Brokkoli fast angefangen hätte zu weinen.
Die Vorträge von Ruediger Dahlke, hier in seinem Lebensgarten: Sätze, die immer noch nachklingen, zum Nachdenken und Verinnerlichen anregen.
Die Yogastunden mit Katja Eren – ich habe schon einige Yogalehrer:innen kennengelernt, aber das hier war wirklich etwas Besonderes.
Dieser wundervolle Platz mit Schwimmteich, Garten, Wald mit Hängematten zum Waldbaden. Überall diese herrlichen Schwebeliegen. Ich gestehe: Wenn ich liege, geht es mir gut! (Dicke sind halt gemütlich. Solange sie satt sind!


Das extrem leckere Essen nach dem Fastenbrechen lässt die Zeit des Hungers sofort verblassen.
Hier wird alles von einem Zauber durchdrungen, den ich noch an keinem anderen Ort gespürt habe.
Wie es mir nach all dem Nichtessen geht?
Erstaunlich gut.
Natürlich war eine Motivation, etwas schmaler zu werden. Und ja … es hat funktioniert: Die Hosen rutschen und die T-Shirts sitzen wieder locker – und nicht mehr wie ein Schrumpfschlauch auf meiner Haut. (Mode in Größe „Wurstpelle“: abbestellt.)
Gesundheitlich? Mir fehlen die Worte!
In TamanGa angekommen bin ich mit: „Mehr an Medikamenten gegen Ihren Bluthochdruck geht nicht mehr.“ Trotzdem lag er bei 160/90.
Ab dem dritten Fastentag habe ich mit regelmäßiger Kontrolle ganz langsam eine Tablette nach der anderen absetzen müssen. Jetzt, nach dem Fasten, bin ich ohne Tabletten bei 132/78 angekommen.
Natürlich werde ich das weiter kontrollieren. Engmaschig. Termin bei meiner Ärztin ist auch gemacht.
Ob es so bleibt? Ich weiß es nicht.
Wenn nicht? Dann faste ich eben wieder.
Ich habe jetzt eine Möglichkeit, einen Weg gefunden, vielleicht ohne oder vielleicht mit weniger Tabletten durch das Leben zu gehen. Und trotzdem mit einem erheblich stabileren und niedrigeren Blutdruck.
Auch so hat sich einiges verbessert. Ich bin fröhlicher – leichter, nicht nur im körperlichen Sinne. Meine Haut ist besser geworden, kleine Entzündungen sind abgeklungen und verschwunden.
Es ist leichter als gedacht, hier in TamanGa zu fasten. Mit Gleichgesinnten, die sich gemeinsam durch die Zeit des Fastens kämpfen – und dabei aussehen wie eine Mischung aus Zen-Meister und Zombie auf Entzug, in einer Zeit, in der selbst die eigene Aura schreit: „Essen. Jetzt! Oder ich zieh aus!“
Gemeinsam ihren Erfolg feiern. Angespornt, sich zu bewegen, zu entspannen und zu sich selbst zu finden – umgeben von der wunderbaren Natur in der Südsteiermark.
Warum ich das geschrieben habe?
Weil ich dankbar bin. Dafür, dass es diesen Platz „TamanGa“ gibt. Dafür, dass Ruediger Dahlke sich Zeit nimmt, hier sein Wissen und seine Gedanken zu teilen.
Dankbar für alle, die hier im Hintergrund wie auch im Vordergrund den Aufenthalt für jeden Teilnehmer so unglaublich angenehm machen.
Danke, dass ihr da seid.
Danke, dass Fasten funktioniert.
Ich werde wiederkommen – vielleicht zum Fasten, vielleicht einfach nur, um Urlaub zu machen.
Nachtrag: Eine kleine Erinnerung aus der Fastenwoche – bevor der Tee kam, kam das Wasser.
Wasserverkosten oder „Fifty Tastes of Water“
Oder: Mein Lieblingsgeschmack ist Hoffnung
Ich dachte, es sei ein Scherz – wirklich. Wasserverkostung.
Ein Wort, das klingt wie „Affirmationsgewitter“ oder „Achtsamkeitsstaubsaugen“.
Aber nein – da standen sie. Neun Flaschen Wasser. Still.
Keine Kohlensäure. Keine Perlen der Lebensfreude. Nur flüssige Zurückhaltung und der Satz: „Probiert mal und findet euer Lieblingswasser.“ „Lieblingswasser?“.
Ich weiß nicht, wer das erfunden hat, aber mein Hirn sträubt sich dagegen wie eine Katze gegen ein erfrischendes Bad. „Wasser“ und „Lieblings“ in einem Satz.
Das ist wie „Grabrede“ und „Party“. Oder „Joghurt“ und „Knusprig“.
Ich habe trotzdem probiert. Ich habe Unterschiede geschmeckt.
Feine, eher minimale Unterschiede. Zwischen „leicht metallisch“, „mäßig langweilig“ und „existenziell vernachlässigbar“.
Ich habe mich entschieden. Für das Wasser mit dem geringsten Übel. Und das ist jetzt mein Lieblingswasser.
Weil ich mich durchprobiert habe. Weil mein Hirn langsam in Ketose verdunstet oder sich vielleicht selber verdaut.
Und weil ich weiß: Es wird schlimmer. Es kommt noch Tee – mein persönliches Damoklesschwert. Meine Leber hat sich bedankt, der Rest war skeptisch.
Zum Glück habe ich ein Buch geschrieben. Um dem Tee zu entkommen: „Klar wie Kräuterwasser“. Mehr dazu in diesem Blogbeitrag.
Für mein persönliches Seelenheil habe ich mir dann ein erfrischendes Elixier gemixt und auf der Terrasse mit ein paar Eiswürfeln in der Sonne genossen.
Karma ist ein Durstgefühl, und ich verstehe alles. Sogar die Fluchtfantasien in Richtung Sprudelwasser.
Wenn du auch mal an diesen paradiesischen Ort reisen magst – hier findest Du alle Informationen dazu: TamanGa
(Ja, es gibt auch essen hier – nicht nur Fasten. Dazu noch ein extrem leckeres.)
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