Fasten Tagebuch 1 – Die Ankunft

Oder: Ich. Fasten. Hier in TamanGa. Mit Yoga. Und nur einem Hauch Verstand.


Fasten. Mein Körper denkt: „Aha. Verstehe. Hungersnot.“
Mein Verstand: „Ich habe versucht, im Garten den Gedanken an Essen zu verbannen – und aus Versehen einen Feigenbaum beleidigt. Wie dreist, genau JETZT reife Früchte zu tragen.“

Ja, ich habe es gewagt. Ich habe mich zur Fastenwoche aufgemacht.
Nach TamanGa, in die wunderschöne Südsteiermark. Mit Yoga.
(Ich frage mich gerade ernsthaft, ob ich noch ganz bei Trost bin, während ich das hier schreibe.)

Meine Packliste war eine Mischung aus Yogamatte, Hoffnung und Schmerzmitteln.
Und irgendwo zwischen Ankommen, Auspacken und dem leisen Gedanken „Schmerz-Yoga klingt fast niedlich“ wurde mir klar:
Ich bin hier, um zu überleben.

Während ich noch überlege, ob ich meinen Verstand am Parkplatz abgegeben habe, schleicht sich eine andere Frage hinterher: Hatte ich denn alles vergessen? Alles, was ich in früheren Fastenjahren erlebt habe? Das Zittern? Die Kopfschmerzen? Die Momente, in denen selbst ein saurer, schrumpeliger Apfel, der verloren in der Wiese liegt, zur Offenbarung wird?

Anscheinend ja. Denn sonst wäre ich nicht hier. Jetzt – einige Jahre älter. Hungriger.
Und mit einer Arthrose, die keine Kompromisse mehr macht.

Mit einer Mischung aus Vorfreude und einem leichten Grauen blicke ich der kommenden Woche entgegen.
Ich bin bereit. Jedenfalls bis zum ersten echten Hunger. Bis zu dem Moment, in dem ich einen Mord begehen möchte.
Für einen Kaffee. Oder nur für einen klitzekleinen Bissen Essen. Egal was. Vielleicht auch beides gleichzeitig.
Denn das ist nicht meine erste Woche hier. In den letzten Jahren war ich oft in TamanGa – aber immer als die, die freundlich lächelnd den Wermuttee ausgeschenkt hat. Ein flüssiger Gruß aus der Vorhölle. Mit einem aufmunternden Nicken und dem Satz: „Ist gut für die Leber.“

Aber ich werde es für die Nachwelt dokumentieren. Und für mich selbst – für den Tag, an dem ich wieder denke: „Fasten klingt doch eigentlich ganz schön.“

Ich habe Detox-Wochen kulinarisch betreut – und privat weiträumig umfahren.
Ein ruhiges Eckchen auf dem Parkplatz, ein Campingkocher, und eine ordentliche Portion Nudeln – das war mein Fasten.

Doch diesmal ist es ernst. Mein Blutdruck eskaliert fröhlich – und ich muss was tun. Also bin ich hier.
Wirklich hier – als Teilnehmerin. All-in. Ohne Ausweichplatz mit Campingkocher und ohne Nudeln.

Gleich beginnt die Begrüßung. Und der Abschied von fester Nahrung.
Von flüssiger Nahrung – Tee zählt nicht. Wasser schon gar nicht.

Wenn du auch mal an diesen paradiesischen Ort reisen magst – hier findest Du alle Informationen dazu: TamanGa
(Ja, es gibt auch essen hier – nicht nur fasten. Dazu noch ein extrem leckeres.)

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