Der Haarschopf des Grauens
Haargummis und Bürste auf einem Waldboden für den Blogartikel - Der Haarschopf des Grauens

Flechten ist was für Menschen, die hinterm Rücken denken können. Ich habe Haargummis. Und den Haarschopf des Grauens


Diese verrückte Kombination meines Erbguts ist ausgemachte KACKE (ok, feiner wäre „Mist“, aber dieses unflätige Wort trifft es einfach besser). Na gut – der Fairness halber: Meistens liebe ich mein Erbgut heiß und innig. Aber nicht, wenn es um meine Haare geht. Und schon gar nicht morgens.

Die dünnen, feinen Federhaare einer hellblonden, ostpreußischen Fee von der Küste – gepaart mit winzigen, aber dafür umso störrischeren Locken nordafrikanischer Abstammung.
Das geht nicht. Um es auf den Punkt zu bringen: Das geht ganz und gar nicht.

Immer wenn ich mich mit einer Haarbürste bewaffne (das tolle Modell aus einem bekannten Drogeriemarkt mit angeblich antistatischer Wirkung und Entwirrer-Funktion – ein Schei… räuspert sich …eine Funktion, die nicht wirklich gegeben ist), fühle ich mich wie ein genetisches Experiment: Loreley im Nordwind trifft temperamentvollen Dschinn, der sich in einem Fön verirrt hat. Um genau zu sein: in meinem.

GENETISCHES HAARCHAOS – WENN FLECHTEN SCHEITERT UND HAARGUMMIS DIE RETTUNG SIND

Meine Haare sind einfach unberechenbar. Mit dramatischen Zügen.
– Wenn’s trocken ist: Statik-Explosion
– Wenn’s feucht ist: Lockeninferno mit eingebautem Sturmwarnsystem
– Und jede Haarklammer denkt sich: „Hier bin ich falsch. Ich geh wieder. Tschüss.“

Chancen auf Bändigung?
Status: unklar.

Flechten habe ich aufgegeben.
Erstens, weil ich hinterm Rücken nicht denken kann.
Zweitens: zugunsten meiner alten, verkalkten Schultergelenke.

Ich habe jetzt Haargummis. Viele.
In gleichmäßigen Abständen auf einem halben Meter Zopf verteilt.
Bunt – aber nur, wenn ich gute Laune habe. Für schlechte Tage: Grau. In verschiedenen Abstufungen. „Fifty Shades of Grey.“
Okay – ich habe einen Euro in die schlechte Wortwitzkasse geworfen. Aber der musste einfach raus.

SCHWARZE LÖCHER UND HAARGUMMIS

Womit wir zu einem weiteren Problem kommen: Haargummis.
Ich weiß nicht, wie viele ich in meinem Leben schon gekauft habe. Unzählbar. Und ich habe da eine Theorie: Es gibt mit Sicherheit Risse im Raum-Zeit-Kontinuum. Oder schwarze Löcher. Für Haargummis im Allgemeinen – und für meine im Besonderen.

Okay, auch für Socken. Aber das ist ein anderes Thema.
Auch wenn es merkwürdig ist, dass immer nur ein einziger Socken in diese unregelmäßig auftauchenden schwarzen Loch-Phänomene passt. Wahrscheinlich, weil sie eigentlich für Haargummis gedacht sind – und somit zu klein für zwei Socken.

Wenn die Asservatenkammer des schwarzen Lochs dann voll ist, taucht plötzlich random irgendetwas auf, das man schon Jahre nicht mehr gesehen hat. Wahrscheinlich nur, um Platz zu schaffen – für neue Haargummis. Und einzelne Socken.

Ach ja, ich vergaß: Feuerzeuge, Zollstöcke (ja, ja, ich weiß – „Gliedermaßstäbe“) und Plektren.
Aber ich schweife ab. Von dem verrückten Bewuchs auf meinem Kopf.

Ich bin dann mal weiter Haare bürsten.
Oder das Handtuch werfen.
Je nach Windstärke.

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2 Antworten zu „Der Haarschopf des Grauens“

  1. Avatar von Tabia Frasner
    Tabia Frasner

    Liebe Autorin Du schreibst mir sowas von aus der Seele ! Ich wünschte mir auch Haare der deutschen Frauen! Stattdessen quäle ich mich mit meinen ab. Ja zugegeben, manchmal sind sie richtig schön aber sie brauchen sehr viel Zeit – Zuviel wenn man zwei kleine Kinder dabei versorgen soll.
    Also dein Beitrag spricht mir aus dem Herzen! Weiter so! Ich genieße deine offenherzigen Texte 🤗

    1. Avatar von Christin

      Danke Dir 🥰 – es freut mich sehr, wenn dir dieser kleine Beitrag gefallen hat 😁🥳

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